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Meine Kletterschuhe, das Magnesia und ich

Kletterschuhe angezogen, Magnesia an den Händen und dann los!

Das gehört zu meiner Routine vor jeder Klettertour. Und dann ab in die Wand. Ich kann ja nicht den ganzen Tag hier sitzen und mir die Seile ums Handgelenk wickeln. Also, genug der Worte, jetzt folgen Taten. Die Aussicht ist heute auch nicht besonders. Hochnebel, der die schönste Sicht ins Tal verdeckt. Also, genug geschrieben. Ich wollt ja wissen, wie es weitergeht.

Also bewege ich meine jungen Knochen (ich bin 38 .. gut, für einige gehöre ich schon zum alten Eisen). Aber nein, Frau geht den 40ern entgegen, den besten Jahren des weiblichen Geschlechtes. Also, ich klettere die ersten Meter und freue mich auf die bevorstehende Route. Doch plötzlich verfliegt die Freude und Euphorie. Es läuft mit jedem Zentimeter schlechter und schlechter. Woran das wohl liegt? Keine Ahnung. Auch keine Nerven, um mich nun mit so unpassenden Fragen zu befassen. Ich kann auch nicht eimal klar denken. Und plötzlich:

Wie aus dem Nichts, holt es mich ein. Erst im Unterbewusstsein angefangen, ist es nun so präsent wie ein lästiges Pop-up-Fenster auf dem Browser: Heute Morgen hatte ich Streit mit meinem Partner. Es nervt ihn, dass ich die letzten beiden Sonntage alleine losgezogen bin um zu Klettern. Ja ja, er kannte meine Passion bereits beim ersten Kennenlernen. Aber mit der Zeit wurde es zum „Problem“. Wie auch diesen Sonntagmorgen. Ich bin dann mit einem Groll im Bauch losgefahren und habe versprochen, dass ich heute nicht zu lange wegbleibe. Er hat dann noch etwas hinterher gerufen wie „dann geh doch zu deinen Bergen!!“. Und genau dieser Satz taucht jetzt vor meinen Augen auf. Kreist in meinem Kopf wie ein Haifisch im Becken und blockiert meine Gedanken. Der Streit beherrscht mich, blockiert mich und ich fühle mich komplett überfordert mit der sonst so routinierten Situation. Na toll. Danke auch noch dafür. Das war so ziemlich der letzte Gedanke den ich hatte, bevor ich nicht aufwärts, sondern nur abwärts ging. Mit unserer Beziehung nach sechs Jahren möglicherweise auch. Es half auch nichts, dass ich versucht habe auf andere Gedanken zu kommen, indem ich mich beim Einstieg hingesetzt und die Nebelschwaden beobachtet habe.  Ich blieb blockiert. Das einzig Gute an diesem Erlebnis (zumindest aus Sicht meines Partners): Ich war früher wieder zuhause als erwartet. Toll. Denn der Streit ging gleich weiter. Warum? Weiss ich auch nicht. Seine Reaktion: Häh, schon da?

Kennst du diese Situation. Mit dem Klettern, der Blockade. Nicht mit dem Beziehungsproblem. Und was nun? Hast du ein Rezept, eine Routine, ein Prozedere, das du nun abrufen, starten kannst? Danke für deine Ratschläge.

Jessy

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